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Zehn
Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs gibt es heute in Deutschland
zwei „Ostgrenzen“: die in den Köpfen der Menschen, die sich immer
nich entlang der ehemaligen „Demarkationslinie“ zwischen der BRD und
der DDR und jetzt zwischen den „alten“ und den „neuen“ Bundesländern
erstreckt und jene die die Grenze der Europäischen Gemeinschaft nach
Polen, zur Tschechischen und Slowakischen Republik, nach Ungarn und
Slowenien beschreibt. Beide Grenzen, die in den Köpfen und die in
Wirtschaft und Politik, sind heute durchlässiger als je zuvor. Aber
jeder weiß, dass viel Arbeit und Engagement dazu gehören, sie schließlich
ganz zu überwinden. Kulturschaffende aus der Bildenden Kunst, der
Literatur und der Musik haben in den letzten zehn Jahren die neue
Reise- und Informationsmöglichkeiten schneller und intensiver genutzt
als andere. Junge Künstlerinnen und Künstler aus Ostberlin und den
neuen Bundesländern integrierten sich schnell in den internationalen
Kunstbetrieb und waren ebenso wie ihre Kollegen im Westen offen gegenüber
Projekten im östlichen Europa. Künstler und Galerien aus den Grenzregionen
nutzten die Möglichkeiten in den Nachbarländern. Museen und Künstlerhäuser
haben grenzüberschreitende Projekte realisiert.
Das Museum Ostdeutsche Galerie in Regensburg
unterstützt mit einer Ausstellung der Projektskizzen, Fotos und begleitenden
künstlerischen Arbeiten die Hauptaktion, die anschließend am 5. August
2000 stattfinden wird, da sie unseren eigenen Intentionen entspricht.
Mit künstlerinnen und Künstlern
aus Polen, Tschechien, der Slowakei und Lettland, mit Museen
in Polen, Russland, Lettland, der Tschechischen Republik und Kroatien,
mit deutschen Künstlern, die dort wieder ausstellen, haben wir Partner
gefunden, um die durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges unterbrochenen
kulturellen Beziehungen
zwischen Deutschland und dem Osten Mitteleuropas wiederherzustellen.
Alois Öllingers Aktionslinie von Lübeck bis Triest symbolisiert auch
unsere Arbeit. Axel Feuß |